Zahnfleischentzündungen nicht unterschätzen

Ob man möglicherweise an einer Zahnfleischentzündung leidet, lässt sich ganz einfach beim Zähneputzen feststellen: Finden sich kleine Mengen von Blut in der ausgespuckten Zahnpasta, ist das ein klares Zeichen für Zahnfleischbluten. Zahnfleischbluten wiederum deutet in den meisten Fällen auf eine Entzündung hin. Auch die Farbe des Zahnfleischs gibt einen Hinweis: Normalerweise ist es hell, zum größten Teil rosa. Verändert sich die Farbe zu dunkelrot, liegt sehr wahrscheinlich eine Entzündung vor.

Die Ursache einer solchen Zahnfleischentzündung oder auch mit dem Fachausdruck "Gingivitis" bezeichnet, ist Plaque, also Zahnbelag. Dieser ist nicht nur unschön, er lässt sich außerdem auch nicht mehr einfach so durch Zähneputzen entfernen und greift schließlich das Zahnfleisch an. Plaque besteht nämlich seinerseits aus verschiedenen Mikroorganismen, die sich vermehren, wenn man sie nicht entfernt.

Die Folge ist angegriffenes Zahnfleisch, das anschwillt, teilweise schmerzt und seine Färbung von einem gesunden und auch normalen Blassrosa zu Dunkelrot wechselt. Außerdem blutet entzündetes Zahnfleisch sehr schnell, zum Beispiel schon beim Zähneputzen. Die nächste Stufe ist die sogenannte Parodontose, dabei lockert sich zunächst das Zahnfleisch, nach einiger Zeit verlieren die Zähne ihren Halt und fallen aus.

Um eine solche Entwicklung zu verhindern, sollte man also eine Zahnfleischentzündung in keinem Fall ignorieren, sondern schnell behandeln oder gar nicht erst entstehen lassen.

Die beste Maßnahme zum Vorbeugen gegen Zahnbeläge und damit auch gegen sämtliche Folgen ist eine gesunde Mundhygiene. Dazu gehört es, die Zähne zweimal täglich zu putzen und am besten darüber hinaus Zahnseide oder spezielle Bürstchen für die Zahnzwischenräume zu verwenden. Diese Stellen erreicht die Zahnbürste beim Putzen nämlich nur schwer bis gar nicht, deswegen können sich dort Beläge bilden. Zusätzliche Reinigungswirkung besitzt eine antibakterielle Mundspülung. Eine leichte Zahnfleischentzündung lässt sich mit diesen Mitteln auch gut behandeln. Wichtig ist, dass man auch dann die Zähne putzt, wenn es zu Zahnfleischbluten kommt und dass eine leichte Gingivitis innerhalb einiger Tage, maximal einer Woche, wieder verschwunden ist. Ist dies nicht der Fall, muss der Zahnarzt die Entzündung behandeln.

In jedem Fall ist es sinnvoll, Zahnbeläge und Zahnstein regelmäßig und vor allem im Falle einer Entzündung vom Zahnarzt entfernen zu lassen, damit sich das Zahnfleisch wieder beruhigen kann. Eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen, säubert die Zähne auch wesentlich gründlicher, als man dazu zu Hause in der Lage ist.

Selbst bei regelmäßigem Putzen kann es noch immer zu Zahnfleischentzündungen kommen, wenn Bakterien aus anderen Gründen ins Zahnfleisch gelangen Das wird auch durch kleine Verletzungen möglich, zum Beispiel wenn man sich mit einem Zahnstocher sticht. Abgesehen davon kann es auch durch andere Auslöser als eine Entzündung zu Zahnfleischbluten kommen, zum Beispiel wenn man bestimmte Medikamente einnimmt. Dazu gehören Medikamente gegen Bluthochdruck oder auch die Antibabypille. Auch Hormonschwankungen, wie sie in der Pubertät oder während der Periode vorkommen, können zu Zahnfleischbluten führen. Personen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, weisen ebenfalls ein höheres Risiko für Zahnfleischbluten auf. Eine harmlose Ursache für Zahnfleischbluten beim Zähneputzen kann auch ein durchbrechender Weisheitszahn sein.

Bemerkt man beim Zähneputzen also Zahnfleischbluten, das Zahnfleisch zeigt aber sonst keine Anzeichen einer Entzündung oder das Zahnfleischbluten verschwindet nicht innerhalb weniger Tag wieder, sollte man den Arzt aufsuchen und feststellen lassen, ob nicht eine andere Ursache zugrunde liegt.

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