Mini-Jetlag durch Zeitumstellung

Im Oktober, genauer gesagt am 30.10., werden die Uhren wieder von der Sommer- auf die Winterzeit zurückgestellt. Nachts um drei Uhr ist es dann erst zwei Uhr, das bedeutet, der folgende Tag hat 25 Stunden und man kann eine Stunde länger schlafen. Außerdem ticken die Uhren bei uns dann wieder nach der mitteleuropäischen Standardzeit und weichen nicht mehr von anderen Ländern mit mitteleuropäischer Standardzeit ab.

Diese Umstellung auf die Winterzeit fällt in der Regel leichter, als die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit. Auf die Umstellung auf Sommerzeit reagieren viele Menschen mit Schlafproblemen oder Müdigkeit. Sogar die Anzahl der Unfälle steigt in der ersten Zeit nach der Umstellung an. Dagegen sinkt diese Rate bei der Zurückstellung der Uhren auf die Winterzeit wieder ab.

Die Umstellung auf Winterzeit ist also die angenehmere und gesündere; sie ist dem natürlichen menschlichen Biorhythmus auch wesentlich näher. Trotzdem muss der Körper sich erst einmal anpassen. Eine Zeitumstellung ist wie eine Reise in eine andere Zeitzone: Der Körper muss sich an die neue Zeit gewöhnen, muss seine innere Uhr umstellen, es kommt praktisch zu einer Form von Mini-Jetlag.

Wer bis zur Zeitumstellung jeden Tag bis zu einer bestimmten Uhrzeit geschlafen hat, wird nach der Zeitumstellung in den ersten paar Tagen wahrscheinlich etwa eine Stunde zu früh wach sein. Der Körper hat sich an den Schlafrhythmus gewöhnt und braucht einfach eine Weile, bis dieser wieder mit der Uhrzeit übereinstimmt. Bei Menschen, die empfindlich auf die Zeitumstellung reagieren, kann es auch zu Müdigkeit und Schlafstörungen kommen. Die Schlafenszeiten rigoros anpassen zu wollen, führt meistens nicht zu einer Lösung des Problems. Wer sich trotz Müdigkeit eine Stunde länger wach hält, weil die Uhr einfach noch nicht die Zeit anzeigt, zu der man gewöhnlich zu Bett geht, riskiert eher, am nächsten Tag unausgeschlafen zu sein und die Müdigkeit durch die Woche zu schleppen. Sinnvoller ist es dagegen, schon in den Tagen vor der Zeitumstellung langsam den Tag-Nacht-Rhythmus anzupassen und jeden Tag um ungefähr zehn bis 15 Minuten nach hinten zu schieben.

Problematisch kann auch der Lichtmangel sein, den die Umstellung auf die Winterzeit zur Folge hat. Plötzlich ist es morgens nicht mehr hell; das Wachwerden fällt schwerer. Die Tage werden ohnehin immer kürzer und das wenige Licht in der dunkleren Jahreszeit kann auf die Stimmung schlagen. Gute Mittel dagegen sind möglichst viel Bewegung an der frischen Luft, Tageslichtlampen und natürlich so viele Sonnenstrahlen wie möglich zu tanken.

Erwachsenen fällt es leichter, mit der Zeitumstellung umzugehen, als Kindern oder sogar Haustieren. Auch bei Kindern sollte man in den Tagen vor der Umstellung der Uhr versuchen, ganz allmählich den Tag-Nacht-Rhythmus zu verschieben. Ihr Schlafrhythmus ist meistens noch fester eingependelt als der von Erwachsenen, deswegen wird ihnen die Umgewöhnung eine Weile schwerfallen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie morgens zu früh aufwachen, ist besonders in der ersten Zeit nach der Zeitumstellung groß.

Auch die im Haushalt lebenden Tiere werden die Zeitumstellung wahrscheinlich erst einmal ignorieren. Ihr täglicher Rhythmus richtet sich verständlicherweise nicht nach dem Blick auf die Uhr, sondern nach bestimmten Handlungen wie Fütterungszeiten oder Spaziergängen. Hier kann man auch versuchen, den alltäglichen Rhythmus frühzeitig zu verschieben oder Kompromisse eingehen, indem man nach der Zeitumstellung etwas von der Uhr abweicht und den Gewohnheiten des Haustiers ein wenig entgegenkommt.

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