Biotin: Wichtig für Stoffwechsel, Haare und Nägel

Biotin gehört zu den B-Vitaminen (Vitamin B7) und erfüllt zahlreiche Funktionen im Körper. Das Vitamin wirkt sich unter anderem positiv auf den Stoffwechsel und den Blutzuckerspiegel aus. Obwohl es damit schon wichtige Aufgaben erfüllt, ist Biotin in erster Linie und eher für seine positiven Auswirkungen auf Haare und Nägel bekannt, weshalb es unter anderem als "Vitamin H" bekannt ist. Dementsprechend wird Biotin als Wirkstoff gegen brüchige Nägel empfohlen. Wesentlich stärker ist aber die Wirkung, die Biotin auf die Haare ausübt: Werden die Haare dünner, beginnen zunehmend abzubrechen oder verlieren an Glanz, kann Biotin helfen.

Vom Körper wird es hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen, über die Haut dagegen eher weniger; deshalb sind Pflegeprodukte mit Biotin auch nicht besonders wirksam. Dafür gibt es aber genügend Lebensmittel, in denen Biotin enthalten ist. Der Spitzenreiter in dieser Hinsicht ist roher Spinat, 100 Gramm enthalten hier bereits 7 Mikrogramm an Biotin. Auch in Pilzen wie Champignons und Steinpilzen ist viel Biotin enthalten. Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen zählen ebenfalls zu den Biotinlieferanten. Dazu kommen Lachs, Milch, Leber, Haferflocken und Avocado. Eigelb und Nüsse wie Erdnüsse und Cashewnüsse enthalten ebenfalls viel Bitotin, Erdbeeren und Karotten ebenso. In Form von rohen Lebensmitteln lässt sich Biotin am besten zu sich nehmen, denn Biotin ist hitzeempfindlich und wird durch zu langes Garen schnell zerstört. Ein Müsli aus Haferflocken, Nüssen und Erdbeeren wird also, mit Milch übergossen, zur wahren Biotin-Bombe zum Frühstück und verhindert zudem, dass man schnell wieder Hunger bekommt.

Bei dieser großen Auswahl an biotinhaltigen Lebensmitteln ist es nicht verwunderlich, dass ein Biotin-Mangel nur selten vorkommt, weil der Tagesbedarf von ungefähr 30 bis 60 Mikrogramm bei Erwachsenen durch die Ernährung in aller Regel gut abgedeckt wird. Unter bestimmten Umständen kann der Bedarf an Biotin allerdings erhöht sein. Das ist zum Beispiel bei stillenden Frauen der Fall, aber auch bei Rauchern und Alkoholikern. Bestimmte Medikamente können ebenfalls zu einem erhöhten Bedarf an Biotin führen, genau wie einige Erkrankungen, besonders im Magen-Darm-Bereich. Ein weiterer, sehr seltener Grund für einen Biotinmangel kann die vererbte Stoffwechselstörung "Biotinidasemangel" sein. In diesem Fall ist der Körper nicht in der Lage, Biotin in ausreichendem Maße zu verarbeiten. Unbehandelt kann Biotinidasemangel sogar tödlich verlaufen; die Krankheit lässt sich durch eine Behandlung mit Biotin jedoch gut und wirksam in Schach halten.

Typische Symptome bei Biotin-Mangel sind Haarausfall, von dem auch die Wimpern oder Augenbrauchen betroffen sein können, Muskelschmerzen, Übelkeit, Veränderungen der Haut bis hin zu einer gestörten Herzfunktion oder gar Halluzinationen. Auch Depressionen, starke Müdigkeit und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen können Anzeichen eines Biotin-Mangels sein.

Liegt tatsächlich ein Biotin-Mangel vor, lässt dieser sich nicht durch eine Ernährungsumstellung auf viele biotinreiche Lebensmittel in den Griff bekommen, vielmehr ist eine zusätzlich Einnahme von Biotin in Form von Kapseln oder Tabletten notwendig. Bemerkt man bei sich selbst Symptome, die auf einen Mangel an Biotin hindeuten, sollte man aber keine Selbstdiagnose stellen und auf Verdacht frei erhältliche Biotin-Präparate einnehmen, sondern den Arzt abklären lassen, ob tatsächlich ein solcher Mangel zugrunde liegt, oder ob die Symptome möglicherweise eine andere Ursache haben.

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